Evangelische Feiertage: Das evangelische Kirchenjahr

Christliche Feiertage bestimmen das Jahr: Ostern im Frühling, Weihnachten am Ende des Jahres und dazwischen Feiertage wie Pfingsten oder Himmelfahrt. Da wird nicht gearbeitet, Geschäfte und Ämter haben geschlossen. Für uns Christinnen und Christen sind diese Tage aber weit mehr als nur freie Tage, nämlich im wahrsten Sinne des Wortes: Tage zum Feiern. Einige Feiertage sind aber auch Tage zum Trauern, Nachdenken, Danken oder Erinnern. Wir bieten eine Übersicht über alle evangelischen Feiertage, die wir in der Evangelischen Kirche im Rheinland über das Jahr hinweg begehen und erklären, warum sie uns wichtig sind.

Das evangelische Kirchenjahr: Die Feiertage in der Evangelischen Kirche im Rheinland

Das evangelische Kirchenjahr hat einen leicht anderen Rhythmus als das Kalenderjahr. Es gibt zwar auch 52 Wochen und 365 Tage, aber Jahresanfang und Jahresende richten sich nach bestimmten Feiertagen und nicht nach einem Datum. So beginnt das evangelische Kirchenjahr mit dem 1. Sonntag im Advent und endet mit dem Totensonntag, der auch Ewigkeitssonntag genannt wird.

Die folgende Liste der evangelischen Feiertage, die wir in der evangelischen Kirche begehen, ist nach der Reihenfolge im Kirchenjahr sortiert. Ein Klick auf den Feiertag führt zu einem ausführlichen Text über den jeweiligen Feiertag.

Liste der evangelischen Feiertage im Kirchenjahr im Überblick:

Was ist der wichtigste evangelische Feiertag?

An Weihnachten gibt es für Kinder und Erwachsene wohl die meisten Geschenke, die größte Menge an Süßigkeiten und Familien und Freundinnen und Freunde kommen zusammen. Doch bedeutet die Menge an Geschenken auch, dass Weihnachten das wichtigste evangelische Fest ist? Nicht ganz. Auch wenn wir an Weihnachten die Geburt von Jesus Christus groß und gerne feiern, ist Ostern sowohl das älteste wie auch das bedeutendste Fest für uns Christinnen und Christen. Denn dann feiern wir die Auferstehung Jesu von den Toten. Das deutet, dass wir glauben, dass Jesus Christus nach seiner Hinrichtung am Kreuz nach drei Tagen von Gott wieder zum Leben erweckt wurde. Die Auferstehung gibt uns Hoffnung in unserem Glauben: Der Tod behält nicht das letzte Wort.

Weitere wichtige evangelische Feiertage

Neben Weihnachten und Ostern, die zu den zentralen Feiertagen des evangelischen Kirchenjahrs gehören, gibt es in der evangelischen Kirche noch weitere bedeutende Feiertage, die das Kirchenjahr prägen. Jeder dieser Feiertage hat seine eigene Bedeutung und wird in unseren Kirchengemeinden auf besondere Weise gefeiert.

Ein wichtiger evangelischer Feiertag ist Pfingsten, der als der Geburtstag der Kirche gilt. Pfingsten erinnert an die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Apostel von der die Bibel erzählt. Der Heilige Geist ist eine der Erscheinungsformen Gottes (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Man kann ihn als Kraft Gottes bezeichnen. Apostel sind die Jünger und damit Freunde und Helfer von Jesus Christus. Seit Pfingsten erfüllt und verbindet die Kraft Gottes alle Christinnen und Christen. Deshalb steht Pfingsten für den Beginn und die Einheit der christlichen Kirche. Die Gottesdienste an Pfingsten sind in unseren Gemeinden ein festlicher Anlass und werden in besonderer Weise gefeiert. Vielerorts werden Open-Air-Gottesdienste gefeiert. Auch Taufen sind beliebt an Pfingsten. In vielen Gemeinden finden zudem eine Vielzahl an Aktivitäten statt, die insbesondere für Familien und Kinder tolle Angebote schaffen.

Ein weiterer bedeutender Feiertag ist der Reformationstag am 31. Oktober. Wir erinnern an den Reformator Martin Luther (1483 bis 1546), der vor mehr als 500 Jahren die Grundlage für den evangelischen Glauben legte. Der Mönch und Professor wollte damals die Kirche erneuern. Das deutet auch das Wort „Reformation“. Seine Ideen fanden viele in der damaligen Kirche aber nicht gut. So kam es zu einer Spaltung, aus der die evangelische Kirche entstanden ist. Seine Gedanken fasste Luther in 95 Thesen zusammen. Seine Auffassungen veröffentlichte er am 31. Oktober 1517, indem er sie an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg nagelte. Daran erinnern wir uns am Reformationstag, in vielen Gemeinden und Kirchenkreisen mit Gottesdiensten und Veranstaltungen. Häufig gibt es auch Vorträge und Diskussionen zur Bedeutung der Reformation und ihrer Auswirkungen auf die heutige Kirche und Gesellschaft.

Der Buß- und Bettag wird am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag begangen, dem letzten Sonntag des Kirchenjahrs. Er ist ein weiterer wichtiger evangelischer Feiertag. Für evangelische Christinnen und Christen bietet dieser Tag eine Chance zur Neuausrichtung. In Gottesdiensten wird dazu aufgerufen, über das eigene Leben nachzudenken und Gott um Mut zum Umdenken zu bitten. Obwohl der Buß- und Bettag nur in Sachsen ein gesetzlicher Feiertag ist, wird er in vielen evangelischen Gemeinden festlich begangen.

Bedeutung der evangelischen Feiertage für Christinnen und Christen

Die evangelischen Feiertage sind uns wichtig. Sie bringen die Menschen in den Kirchengemeinden zusammen und stärken den Zusammenhalt: durch gemeinsames Feiern und Erleben von christlicher Gemeinschaft. Die Feiertage bieten uns aber auch die Gelegenheit zur Besinnung und dazu, unseren Glauben zu vertiefen. Jeder Feiertag hat seine eigenen Bräuche, die die Vielfalt unseres Glaubens widerspiegeln.

  • Red.
  • Carina Dobra

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