Der ökumenische Gottesdienst

Als Evangelische Kirche im Rheinland ist uns das Miteinander aller Menschen wichtig. Dafür feiern wir gemeinsam ökumenische Gottesdienste. Hierfür suchen wir die Gemeinschaft mit Menschen anderer Konfessionen und mit anderem Glauben. Denn für uns steht fest: Die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen zu fördern, ist unser Auftrag von Jesus Christus.

Aber was genau bedeutet Ökumene? Was ist ein Ökumenischer Gottesdienst? Und welche Ziele hat diese Form des  Gottesdiensts? All das erklären wir hier.

Was bedeutet Ökumene eigentlich genau?

Die Begegnungen mit anderen Konfessionen beschreiben wir mit dem Begriff „Ökumene“. Die genaue Definition des Wortes Ökumene geht auf das griechische Wort „oikoumene“ zurück und bedeutet „die bewohnte Erde“. Heute bedeutet Ökumene das Streben um die Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Kirchen und Gemeinschaften.

Die ökumenische Bewegung, wie wir sie heute kennen, hat ihre Wurzeln im frühen 20. Jahrhundert und entstand mit dem Ziel, das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen christlichen Konfessionen zu fördern.

Die Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im Jahr 1948 hat diese Zusammenarbeit deutlich vorangetrieben und in feste Strukturen gebracht. Der ÖRK bringt heute zahlreiche christliche Konfessionen bzw. Kirchen innerhalb des Christentums zusammen, um gemeinsame Glaubensfragen zu diskutieren und durch die Ökumene weltweit christliche Gemeinschaften zu stärken.

Ist die Ökumene katholisch oder evangelisch?

Die Ökumene ist weder katholisch noch evangelisch – sie umfasst beide Konfessionen und darüber hinaus viele andere christliche Gemeinschaften. Sowohl die katholische Kirche als auch die evangelischen Kirchen engagieren sich aktiv für die ökumenische Zusammenarbeit. Das gilt aber genauso für orthodoxe Kirchen, freikirchliche Bewegungen und andere christliche Organisationen. Viele von ihnen sind aktiv im Austausch mit anderen Christinnen und Christen.

In der evangelischen Kirche setzen sich alle Landeskirchen für die Ökumene ein. In der evangelischen Kirche geschieht das vor allem durch die Arbeit im Ökumenischen Rat der Kirchen und in regionalen ökumenischen Initiativen.

Ziele der Ökumene

Die Ökumene verfolgt mehrere zentrale Ziele. Dazu gehören:

  • Die Einheit der Christen: Das Hauptziel der Ökumene ist die Stärkung der einen Kirche. Das heißt aber nicht, dass sich etwa die Evangelische Kirche im Rheinland als die eine Kirche sieht. Im Gegenteil verstehen wir unsere Landeskirche gemeinsam mit allen anderen Konfessionen als einen Teil der einen Kirche.
  • Gemeinsames Zeugnis: Das gemeinsame Auftreten, Handeln und Engagement dient der Verkündung des Evangeliums von Jesus Christus und vereint Christinnen und Christen weltweit.
  • Gegenseitiges Verständnis: Der Dialog soll das Verständnis und die Wertschätzung der verschiedenen theologischen Traditionen und kirchlichen Bräuchen und Praktiken fördern. Wir setzen uns für eine Überwindung von Grenzen ein und gegen ein Verständnis von Ökumene, das sich durch Abgrenzung auszeichnet.
  • Zusammenarbeit in der Welt: Christliche Kirchen gehen mithilfe der ökumenischen Zusammenarbeit gemeinsam soziale und ethische Herausforderungen an und setzen sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung ein.

In der Evangelische Kirche im Rheinland setzen wir uns aktiv für die ökumenische Zusammenarbeit ein, indem wir gemeinsame Gottesdienste feiern und Projekte zur Förderung der sozialen Gerechtigkeit in unserer Region und weltweit unterstützen.

Was ist ein ökumenischer Gottesdienst? Wie wir ihn in der evangelischen Kirche feiern

Bei uns in der Evangelischen Kirche im Rheinland haben ökumenische Gottesdienste eine besondere Bedeutung. Ein ökumenischer Gottesdienst ist eine Feier, bei der Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen zusammenkommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.

Oft feiern wir in unseren Gemeinden mit anderen Konfessionen ökumenische Gottesdienste. Dabei nehmen wir gerne die Traditionen und Liturgien anderer Kirchen auf. Solche Gottesdienste bieten die Möglichkeit, die Einheit im Glauben zu erleben und die Vielfalt der christlichen Traditionen zu würdigen.

Unsere ökumenischen Gottesdienste fördern den gegenseitigen Respekt und das Verständnis zwischen den Konfessionen. Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein, gemeinsam mit uns im Geist der Liebe und des Friedens Gottesdienste zu feiern und Grenzen in Gemeinschaft zu verwandeln.

 

 

  • Red.
  • EKiR/Hans-Jürgen Bauer

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