Jesus von Nazareth – oder für gläubige Menschen Jesus Christus – , ist nicht nur die zentrale Figur des Christentums, sondern auch eine historisch belegte Persönlichkeit. Seine radikale Vorstellung von Gott führte später zur Entstehung des Christentums. Das Neue Testament der Bibel erzählt die Lebensgeschichte von Jesus und enthält Berichte über seine Geburt, seine Kreuzigung und seine Auferstehung, Geschichten über sein Wirken als Prediger und Erzählungen über die Wunder Jesu.
Diese Reise durch das Leben des Jesus von Nazareth zeigt nicht nur seine historische Bedeutung, sondern auch, wie seine Lehren die Menschen seit über zweitausend Jahren inspirieren und leiten.
2. Historische Forschung: Gab es Jesus wirklich?
3. Jesus von Nazareth als Prediger
4. Kreuzigung und Auferstehung
5. Jesu Vermächtnis: Bedeutung für das Christentum
Jesus von Nazareth: Lebenslauf und Lebensgeschichte im Überblick
Dieser Lebenslauf umfasst die wichtigsten Stationen in Jesus Leben, wie sie in den Evangelien des Neuen Testaments der Bibel beschrieben sind:
- Geburt: Etwa 4 vor Christus in Bethlehem, Judäa, dem heutigen Israel
- Kindheit: Aufgewachsen als Jude in Nazareth, in der Region Galiläa, bei seinen Eltern Maria und Josef
- Frühe Jahre: Bekannt für seine religiöse Bildung und möglicherweise eine Zeit als Zimmermann
- Taufe: Etwa im Alter von 30 Jahren wird Jesus durch Johannes den Täufer im Jordanfluss getauft
- Beginn des öffentlichen Wirkens: Etwa 27 bis 29 nach Christus beginnt Jesus als Prediger die Menschen zu erreichen, Wunder zu bewirken und Jünger um sich zu sammeln, die auch bekannt sind als die 12 Apostel.
- Lehre und Wunder: Jesus predigt über das Reich Gottes, heilt Kranke, erweckt Tote, und vollbringt viele weitere sogenannte Wunder Jesu.
- Konflikte mit religiösen Führern: Auseinandersetzungen mit anderen jüdischen Gruppierungen wie den Pharisäern und Sadduzäern sowie den römischen Machthabern, die ihren politischen Einfluss bedroht sehen
- Einzug in Jerusalem: Feierlicher Einzug in Jerusalem an Palmsonntag, eine Woche vor Jesu Auferstehung
- Letztes Abendmahl: Feier eines Mahls mit seinen Jüngern zur Zeit des jüdischen Passahfests, das als letztes Abendmahl bekannt ist
- Verhaftung: Jesus wird nach dem Verrat durch seinen Jünger Judas im Garten Gethsemane verhaftet.
- Gerichtsverfahren: Jesus wird vor den Rat der jüdischen Oberen und den römischen Machthaber Pontius Pilatus gestellt.
- Kreuzigung: Jesus wird unter der römischen Herrschaft verurteilt und gekreuzigt; etwa im Jahr 30 bis 33 nach Christus.
- Tod: Jesus stirbt am Kreuz und wird in einem Felsengrab beigesetzt.
- Auferstehung: Nach drei Tagen wird Jesus durch Gott vom Tod auferweckt und erscheint seinen Jüngern und Anhängern.
- Himmelfahrt: Etwa 40 Tage nach seiner Auferstehung wird Jesus vor den Augen seiner Jünger in den Himmel erhoben
Antworten auf die häufigsten Fragen zu Jesu Geburt, Leben, Tod und Auferstehung gibt es in unserem Jesus Christus FAQ.
Jesus von Nazareth als historische Figur
Die Figur Jesus von Nazareth steht sowohl im Zentrum des christlichen Glaubens als auch der historischen Forschung. Seine Existenz gilt als wissenschaftlich gesichert.
Jesus von Nazareth lebte – historisch belegt – im Zeitraum von 4 vor Christus bis etwa 30/33 nach Christus. Geboren wurde er in Bethlehem und wuchs in der Region Galiläa im heutigen Norden Israels auf. Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. Heute wissen wir aber, dass Jesus Zimmermann von Beruf war.
Seine gesamte Familie – und somit auch Jesus – war jüdisch und er hatte mehrere Geschwister. Namentlich erwähnt in der Bibel sind seine Brüder Jakobus, Joses, Judas und Simon, seine Schwestern werden nicht benannt. Gemeinsam mit ihnen wuchs er bei seinen Eltern, Josef und Maria, in einem kleinen Dorf auf.
Historische Forschung: Gab es Jesus wirklich?
Die Forschung bestätigt weitgehend die Existenz von Jesus von Nazareth als historische Figur. Diese basiert auf verschiedenen zeitgenössischen Quellen und Berichten aus dem ersten Jahrhundert – sowohl aus christlichen als auch aus nicht-christlichen Quellen. Historikerinnen und Historiker stützen sich auf die Evangelien sowie Schriften von frühen Geschichtsschreibern wie Flavius Josephus und Tacitus, um die historische Realität von Jesus und die grundlegenden Ereignisse seines Lebens zu untermauern.
Moderne historische und archäologische Forschungen deuten darauf hin, dass Jesus wahrscheinlich in den Jahren zwischen 4 und 7 vor Christus geboren wurde. Dies ist aufgrund von Hinweisen wie der Regierungszeit von König Herodes dem Großen eingrenzbar. Er herrschte laut der Evangelien zur Zeit der Geburt Jesu und starb im Jahr 4 vor Christus.
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Jesus von Nazareth als Prediger: Sein Weg zum Messias „Jesus Christus“
Etwa im Alter von 30 Jahren begann Jesus von Nazareth, öffentlich zu predigen und seine Lehren zu verbreiten. Diese Lehren wurden zur Basis des christlichen Glaubens – und bilden damit die Grundlage der römisch-katholischen sowie der evangelischen Glaubenslehre.
„Das Reich Gottes ist nahe!“ (Markus 1,1-45): Als Prediger verbreitete Jesus die Botschaft, dass Gott durch ihn zu den Menschen spricht und in ihm gegenwärtig ist. Außerdem vollbrachte Jesus zahlreiche Wunder. Dazu zählen die Heilung von Kranken, die Befreiung von Besessenen und die Speisung großer Menschenmengen mit Brot und Fisch.
Jesus begann sein öffentliches Wirken als Prediger in der Region Galiläa, insbesondere am See Genezareth. Später wirkte er für eine kurze Zeit auch in Jerusalem. Er wählte seine Jünger, die auch die 12 Apostel Jesu genannt werden, selbst aus. Dabei handelte es sich um einfache Menschen aus Galiläa, die ihn als Wegbegleiter und engste Freunde in seinem missionarischen Wirken unterstützten und ihm treu zur Seite standen. Sie spielten eine zentrale Rolle in der Verbreitung seiner Botschaft vom Reich Gottes und trugen entscheidend dazu bei, dass seine Lehren bis heute fortbestehen.
Jesus lehrte in Synagogen und verkündete auf seiner Reise die Botschaft vom Reich Gottes. Seine Lehren waren voller Mitgefühl und Nächstenliebe. In seinen Predigten sprach er oft in Gleichnissen, um tiefergehende spirituelle Wahrheiten einfach zu vermitteln. Er heilte Kranke – durch ein bloßes Wort oder durch das Auflegen seiner Hände – und kümmerte sich besonders um diejenigen, die von der Gesellschaft ausgestoßen und gemieden wurden. Mit seinen Handlungen und Predigten erreichte Jesus von Nazareth viele Menschen und seine Anhängerschaft wuchs schnell heran.
Die frühe christliche Gemeinschaft begann, Jesus von Nazareth mit dem Titel „Christus“ zu bezeichnen, um auszudrücken, dass sie ihn als den erwarteten Messias ansah. In den heiligen Schriften des Judentums – von den Christen als Altes Testament bezeichnet –, ist der Messias (hebräisch für „Gesalbter“) der von Gott eingesetzte König der Gerechtigkeit für die ganze Welt gemeint. Jüdinnen und Juden glauben, dass der Messias erst noch kommt. Jesus wurde bei seiner Kreuzigung von den Römern als König der Juden verspottet. Der Titel „Christus“ wurde also zu einem wesentlichen Teil der christlichen Identität und des Glaubens. Somit wurde „Christus“ ein Beiname, der Jesus als den Messias oder den Erlöser identifizierte.
Die Zeit seiner aktiven Verkündigung war relativ kurz und dauerte vermutlich nur eineinhalb bis zwei Jahre. Trotz dieser kurzen Zeitspanne galt Jesus als eine sehr charismatische Persönlichkeit und wurde von seinen Anhängern als „Rabbi“, hebräisch für „Meister“ oder „Lehrer“ verehrt.
Die letzten Tage des Jesus von Nazareth: Seine Kreuzigung und Auferstehung
Die letzten Tage des Jesus von Nazareth waren geprägt von seinem religiösen Wirken sowie bedeutenden Ereignissen wie dem letzten Abendmahl und schließlich seiner Verhaftung und Kreuzigung.
Jesus Christus zog mit seinen revolutionären Lehren und Wundern nicht nur eine große Anhängerschaft an, sondern brachte damit auch die politischen und religiösen Führer gegen sich auf. Diese fühlten sich durch Jesus Christus in seiner Macht bedroht. Schließlich behauptete er, der Sohn Gottes und der König der Juden zu sein. Deshalb wurde er im Alter von Mitte 30 Jahren wegen politischen Aufruhrs und Gotteslästerung verhaftet, zum Tode verurteilt und ans Kreuz genagelt.
Das letzte Abendmahl fand am Vorabend von Jesu Kreuzigung statt, an dem Jesus mit seinen Jüngern das jüdische Passahmahl feierte. Während des Abendmahls nahm Jesus Brot und Wein, segnete seine Jünger und erklärte, dass Brot und Wein seinen Körper und sein Blut symbolisieren, wodurch er die Grundlage für das christliche Abendmahl schuf.
Drei Tage nach seinem Tod, am Sonntag, ist Jesus Christus nach dem Zeugnis der Bibel von den Toten auferstanden. Dieses Ereignis feiern Christinnen und Christen an Ostern.
Bedeutung der Lebensgeschichte Jesu für das Christentum
Das Leben und Wirken von Jesus Christus spielt eine zentrale Rolle für den christlichen Glauben. Seine Predigten und Handlungen bilden die Basis des Christentums. So sehen Christinnen und Christen Jesus Christus als Sohn Gottes an, der ihrem Leben Sinn gibt. In Jesus Christus ist Gott zum Menschen geworden. Durch seinen Tod und seine Auferstehung besiegte er den Tod und ermöglichte Christinnen und Christen das ewige Leben. Vereinfacht gesagt ist damit die Hoffnung gemeint, dass wir Menschen auch nach dem Tod an der Seite Gottes weiterleben.
Neben Ostern erinnern auch weitere christliche Feiertage an diesen Glauben – zum Beispiel der Ewigkeitssonntag, auch bekannt als Totensonntag.
Alle wichtigen Fragen und Antworten zum Leben von Jesus Christus gibt es in unserem FAQ zu Jesus zu lesen.
Weiterführende wissenschaftliche Informationen findest du unter anderem im Bibellexikon der Deutschen Bibelgesellschaft .