Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Jesus Christus

Jesus von Nazareth, innerhalb des Christentums auch als Jesus Christus bezeichnet, lebte im Zeitraum vom Jahr 4 vor Christus bis etwa 30/33 nach Christus. Darüber sind sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einig. Aber wer war Jesus Christus eigentlich? Wo ist er geboren und aufgewachsen? Wer waren seine Eltern? Was hat er in seinem Leben gemacht? Und warum wurde Jesus gekreuzigt? Antworten auf all diese Fragen gibt es auf dieser Seite.

Allgemeine Fragen zu Jesus Christus

Wer war Jesus von Nazareth?

Jesus von Nazareth ist besser bekannt unter dem Namen Jesus Christus. Dass Jesus von Nazareth lebte, gilt historisch als sicher. Er lebte im Zeitraum vom Jahr 4 vor Christus bis etwa 30/33 nach Christus. Aufgewachsen ist er in einem abgelegenen Winkel des ehemaligen Römischen Reiches, genauer gesagt in der Region Galiläa im heutigen Norden Israels.

Jesus wurde in Bethlehem geboren und wuchs in Nazareth auf. Nazareth liegt ebenfalls im heutigen Israel. Über die Kindheit und Jugend von Jesus Christus ist wenig bekannt. Von Beruf war Jesus Zimmermann. Der Öffentlichkeit wurde er im Alter von etwa 30 Jahren bekannt. So steht es in der Bibel: „Jesus war etwa 30 Jahre alt, als er sein Werk begann.“ (Lukas 3,23 ). Er verbreitete seine Lehren, die die Grundlage des christlichen Glaubens bilden. Seine zentrale Botschaft war:

„Gott ist da. In mir ist er da, durch mich könnt ihr ihn hören.“ Jesus Christus ist damit neben Gott die zentrale Figur des christlichen Glaubens – des katholisch-römischen und des evangelischen Glaubens.

Christinnen und Christen sehen Jesus als Sohn Gottes. Sie glauben, dass Gott durch Jesus zum Menschen wurde. Im Alter von Mitte 30 wurde Jesus Christus jedoch verhaftet, verurteilt und schließlich am Kreuz hingerichtet. Der Grund: Die Führer des Römischen Reichs sahen die Botschaft von Jesus Christus, er sei von Gott gesandt, als eine Bedrohung und Aufruhr gegen ihre römische Herrschaft an. Deshalb verurteilten sie ihn zum Tode. Drei Tage nach seinem Tod am Kreuz ist Jesus Christus aber wieder von den Toten auferstanden. Dieses Ereignis wird an Ostern gefeiert.

Eine traditionelle Deutung des christlichen Glaubens ist, dass Jesus Christus durch seinen Tod am Kreuz die Sünden der Menschheit auf sich genommen hat und er durch seine Auferstehung den Tod besiegte. Dadurch ermöglicht er den Gläubigen den Weg zum ewigen Leben. Vereinfacht bedeutet es, dass der Tod keinen Bestand mehr hat und Menschen auch nach ihrem Tod an Gottes Seite weiterleben. Aber es finden sich auch andere Deutungsmöglichkeiten des Todes von Jesus im neuen Testament .

Ist Jesus Gott?

Ja, Jesus Christus ist wirklicher Mensch und wahrer Gott. Christinnen und Christen sehen Jesus Christus als einen Teil von Gott an – als seinen Sohn. Sie glauben, dass Gott durch Jesus Christus zum Menschen geworden ist. Dahinter steckt die Lehre der Dreieinigkeit. Diese besagt, dass Gott in drei Personen existiert: im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist, wobei jede Person gleichwertig und doch untrennbar miteinander verbunden ist.

Ist Jesus ein Prophet?

Ja, Jesus Christus wird auch im Islam als Prophet angesehen. Für Christinnen und Christinnen ist er allerdings noch mehr als das. Aber warum? Grundsätzlich ist ein Prophet ein Mensch, der mit Gott in Kontakt steht und nach eigener Aussage Botschaften von Gott erhält. Diese Botschaften erzählen Propheten dann Menschen weiter. Jesus Christus verbreitete ebenfalls die Botschaft von Gott.

Darüber hinaus vollbrachte Jesus Christus zahlreiche Wunder: Er heilte Kranke, befreite Besessene von Dämonen und stillte den Hunger von vielen Menschen. Zudem sehen Christinnen und Christen in Jesus Christus den Sohn Gottes. Sie glauben, dass Gott durch Jesus Christus zum Menschen wurde. Das deutet auf eine engere und einzigartige Beziehung zwischen Jesus Christus und Gott hin. Und unterscheidet ihn von anderen Propheten wie Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel, die „nur“ die Botschaft von Gott verbreiteten. Für Christinnen und Christen ist Jesus somit mehr als ein Prophet.

Wer ist der Vater von Jesus?

Die Frage nach dem Vater von Jesus Christus lässt sich nicht so einfach beantworten. Denn in gewisser Weise hat Jesus Christus zwei Väter. Laut der Bibel ist Josef, der Mann von Maria, der menschliche Vater von Jesus. Er nahm ihn demnach als eigenen Sohn an, obwohl er sich sicher war, ihn nicht gezeugt zu haben.

Vater von Jesus Christus ist laut der Bibel jedoch auch Gott. Das bestätigt Gott selbst bei der Taufe von Jesus Christus. Es ist überliefert, dass eine Stimme aus dem Himmel gesagt hat: „Das ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Freude“ (Matthäus 3,17 ).

Die Bezeichnung von Jesus Christus als „Sohn Gottes“ betont die besondere Beziehung zwischen Jesus und Gott. Zudem ist der Glaube, dass Jesus der Sohn Gottes ist, eng mit der Lehre von der Dreieinigkeit verbunden, welche besagt, dass Gott in drei Personen existiert: im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist.

Wie sah Jesus wirklich aus?

Es gibt keine genauen Informationen darüber, wie Jesus Christus ausgesehen hat. Bekannt ist aber, dass Jesus Christus in Galiläa gelebt hat. Galiläa liegt im heutigen Norden Israels. Aufgrund seiner Herkunft wird angenommen, dass Jesus Christus ein mediterranes Aussehen hatte. Seine Haut dürfte demnach olivfarben-braun gewesen sein. Das ist typisch für die Region, in der er gelebt hat. Ob er lange oder kurze Haare hatte, weiß man nicht. Es ist möglich, dass er, wie viele Männer damals, einen Bart trug.

Man weiß auch, dass Jesus in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist. Aus diesem Grund geht man zudem davon aus, dass er einfache Kleidung getragen hat – beispielsweise ein lockeres Gewand und einen Umhang aus Wolle oder Leinen. In der Kunst wird Jesus Christus häufig in einfacher Kleidung dargestellt. Damit sollen sein bescheidener Charakter und seine Nähe zu den Menschen betont werden.

Was hat Jesus gemacht?

Jesus Christus war von Beruf Zimmermann. Im Alter von rund 30 Jahren begann er zudem, seine christliche Lehre zu verbreiten. So wird Jesus Christus in der Bibel als Prophet und Ausleger der Tora beschrieben. Die Tora sind die ersten fünf Bücher der Bibel, vereinfacht gesagt: das Gesetz der Jüdinnen und Juden.

Als Prophet verbreitete Jesus Christus die Botschaft von Gott. Der Kern dieser Botschaft: „In mir ist er da, durch mich könnt ihr ihn hören. Deshalb ist es an der Zeit, euer Leben zu ändern!“ Diese Lehre und Botschaft gab Gott an viele andere Menschen weiter.

Jesus Christus vollbrachte aber auch viele Wunder. So heilte er beispielsweise Kranke oder machte viele Menschen satt. Mit seinen Taten provozierte Jesus Christus die damaligen religiösen und politischen Führer. Für die Römer war seine wachsende Anhängerschaft gefährlich, da sie Unruhe und Aufstände befürchteten. Auch die jüdischen religiösen Führer sahen in ihm eine Bedrohung für ihre Macht und ihren Einfluss. Schließlich stellte Jesus Christus bestehende Traditionen und Gesetze infrage. Er betonte stets, eine direkte Beziehung zu Gott zu haben. Davon fühlten sich die religiösen und politischen Führer am meisten provoziert. So war er für manche Menschen im Römischen Reich ein Gotteslästerer und Aufrührer.

Petrus hingegen formulierte im Namen der Jünger: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Matthäus 16,16 ) Die Jünger oder auch die 12 Apostel waren, vereinfacht gesagt, die engsten Gefolgsleute von Jesus. Jesus spielt nicht nur als historischer Mensch, sondern auch als der Sohn Gottes eine zentrale Rolle im Christentum. Seine Lehren, Wunder und letztlich sein Tod und seine Auferstehung bilden das Fundament des christlichen Glaubens.

Mehr erfahren über den evangelischen Glauben

Wer ist Gott im Christentum?

Der dreieinige Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist – ist der Mittelpunkt des Christentums. Christinnen und Christen sehen ihn als Schöpfer und Bewahrer der Erde und des Universums. Gott ist für sie ein liebevoller, gerechter und barmherziger Vater, der eine persönliche Beziehung zu jedem Menschen hat.

In der Bibel wird Gott auch als allmächtig, allwissend und allgegenwärtig beschrieben. Am Anfang des Alten Testaments wird Gott als Schöpfer dargestellt. Er ist derjenige, der das Universum erschaffen hat. Der Glaube an Gott als Schöpfer von Himmel und Erde spielt auch heute noch eine zentrale Rolle für Christinnen und Christen und verbindet sie mit dem Judentum. Für beide Religionen gilt der Auftrag Gottes an die Menschen, verantwortungsvoll mit der Umwelt und den Mitmenschen umzugehen.

Deshalb setzen sich die Evangelische Kirche im Rheinland, ihre Kirchenkreise und Kirchengemeinden mit vielen Initiativen für die Bewahrung der Schöpfung  ein.

Christinnen und Christen sehen in Gott darüber hinaus aber auch einen liebevollen Vater. Er begleitet sie auf ihrem Lebensweg, ist gerecht und barmherzig. In der Bibel wird Gott aber auch als Mutter bezeichnet und ihm werden mütterliche Eigenschaften zugeschrieben. Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet(Jesaja 66,13 ).  Entsprechend haben Christinnen und Christen eine persönliche Beziehung zu Gott. In Gebeten richten sie ihre Sorgen, Wünsche und Dankbarkeit an Gott. Die Taufe und das Abendmahl sind ebenfalls Zeichen der Verbundenheit zu Gott und dem christlichen Glauben.

Für viele Christinnen und Christen ist Jesus der Erlöser, durch den Gott wirkt und der für die Sünden der Menschen gestorben ist. Diese traditionelle Deutung meint, dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung die Menschen von ihren Sünden befreit hat und ihnen ewiges Leben ermöglicht. Der Glaube an Gott als Erlöser bietet Christinnen und Christen Trost und Hoffnung in schwierigen Zeiten und stärkt die Gläubigen in ihrem Alltag.

Neben der traditionellen Deutung gibt es aber auch noch andere Sichtweisen auf den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus. In unserer Evangelischen Kirche im Rheinland ist das ein Thema, das vielseitig diskutiert wird. Tod und Auferstehung von Jesus bedeuten , dass Gottes Liebe zu Jesus und somit zu uns Menschen nicht durch den Tod beendet werden, sondern durch die Auferstehung zu neuem Leben führen.

Leben, Tod und Kreuzigung von Jesus Christus

Wann ist Jesus geboren?

Das genaue Geburtsdatum von Jesus Christus ist nicht bekannt. Vermutlich ist Jesus zwischen den Jahren 7 und 4 vor Christus geboren. Gefeiert wird der Geburtstag von Jesus Christus von Christinnen und Christen seit dem 4. Jahrhundert traditionell in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Das hat einen bestimmten Grund: Im Jahr 336 wurde unter Kaiser Konstantin der 25. Dezember als Tag zur Feier der Geburt von Jesus Christus festgelegt. Dieser Tag der Wintersonnenwende war zuvor dem römischen Sonnengott gewidmet. Es wird vermutet, dass Christinnen und Christen den Tag umdeuteten, da Jesus Christus als „das wahre Licht“ gesehen wird. So sagte Jesus laut selbst: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher. Vielmehr wird er das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12 )

Zudem finden sich in der Bibel zwei weitere Hinweise auf das Datum beziehungsweise den Zeitraum der Geburt von Jesus Christus. So steht im Lukasevangelium (Lukas 2,1-7)​ , dass Jesus in Bethlehem geboren wurde, als der römische Kaiser Augustus eine Volkszählung durchführte. Augustus regierte von 27 vor Christus bis 14 nach Christus das Römische Reich. Für die Volkszählung mussten sich die hochschwangere Maria und ihr Mann Josef auf den Weg nach Bethlehem machen. Dort wurde Jesus in einem Stall geboren, wie in der christlichen Weihnachtgeschichte erzählt wird.

Zudem finden sich im Matthäusevangelium (Matthäus 2,1-16) ​ neben der Info zum Geburtsort Bethlehem Hinweise darauf, dass Jesus Christus während der Herrschaft von König Herodes dem Großen auf die Welt kam. König Herodes regierte von 37 bis 4 vor Christus über Judäa. Judäa ist ein Hügelgebiet südlich von Jerusalem im heutigen Israel. So wird dort berichtet, dass die Weisen aus dem Morgenland, auch bekannt als die Heiligen Drei Könige  zur Zeit von König Herodes nach Betlehem kamen, um den neugeborenen König der Jüdinnen und Juden, also Jesus Christus, anzubeten. Dadurch fühlte sich König Herodes derart in seiner Herrschaft bedroht, dass er den sogenannten Kindermord von Bethlehem anordnete. In der Bibel (Matthäus 2,1-18 ) heißt es weiter, dass Herodes befahl, alle männlichen Kleinkinder in Bethlehem zu töten. Sein Ziel war es, Jesus Christus umzubringen. Dies geschah, nachdem die Weisen aus dem Morgenland Herodes von der Geburt von Jesus Christus berichtet hatten.

Darüber hinaus gibt es auch Theorien, die das Datum der Geburt von Jesus Christus mithilfe von astronomischen Ereignissen versuchen festzulegen. Astronomische Ereignisse betreffen Ereignisse mit Sternen und Planeten am Himmel. Eine populäre Theorie besagt, dass der „Stern von Bethlehem “ eine bestimmte Stellung der Planeten Jupiter und Saturn gewesen sein könnte, die in den Jahren 7 und 6 vor Christus stattfand. Dieses Ereignis bzw. der dadurch entstehende „Stern von Bethlehem“ soll die Weisen dazu gebracht haben, nach Bethlehem zu reisen. Durch all diese Hinweise lässt sich das Geburtsdatum von Jesus Christus somit zumindest eingrenzen.

Wo ist Jesus geboren? Was ist der Geburtsort von Jesus?

Nach biblischen Berichten, insbesondere in den Evangelien von Matthäus und Lukas, wurde Jesus in Bethlehem geboren. Davon handelt auch die christliche Weihnachtsgeschichte. Laut dem Lukasevangelium (Lukas 2,1-7)   ordnete der römische Kaiser Augustus eine Volkszählung an. Für die Zählung mussten alle Menschen in ihre Geburtsstadt reisen. Deshalb reisten die hochschwangere Maria und ihr Mann Josef nach Bethlehem. Bethlehem liegt etwa zehn Kilometer südlich von Jerusalem in Israel. Die Stadt Bethlehem hat als Geburtsort für Christinnen und Christen eine große Bedeutung. Die Geburtskirche in Bethlehem , die an der traditionellen Stelle der Geburt von Jesus Christus gebaut wurde, ist ein zentrales Pilgerziel und ein UNESCO-Weltkulturerbe.

Wo lebte Jesus?

Jesus Christus hat in verschiedenen Teilen des heutigen Israels und Palästinas gelebt und gewirkt. Diese Orte spielen eine zentrale Rolle für den christlichen Glauben. Hier gibt es Informationen zu den wichtigsten Orten, an denen Jesus gelebt und gewirkt hat:

  • Geboren ist Jesus Christus laut der Bibel in Bethlehem. Bethlehem liegt etwa zehn Kilometer südlich von Jerusalem im heutigen Israel.
  • Seine Kindheit und Jugend verbrachte Jesus Christus in Nazareth. So steht beispielsweise in der Bibel (Matthäus 2,23 ): „Dort ließ er sich in der Stadt Nazaret nieder.“ Auch im Lukasevangelium (Lukas 1,26-27 ) wird Nazareth als Wohnort Marias, der Mutter von Jesus Christus erwähnt: „Elisabet war im sechsten Monat schwanger. Da schickte Gott den Engel Gabriel zu einer Jungfrau in die Stadt Nazaret in Galiläa. Sie war mit einem Mann verlobt, der Josef hieß und ein Nachkomme Davids war. Die Jungfrau hieß Maria.“ Heute ist Nazareth eine bedeutende Stadt in Israel und zieht viele Pilgerinnen und Pilger sowie Touristinnen und Touristen an.
  • Kapernaum wiederum, eine Stadt am Nordwestufer des Sees Genezareth, diente Jesus Christus als Basis für seine Predigten und Wunder. Im Matthäusevangelium (Matthäus 4,13 ) heißt es etwa: „Er blieb aber nicht in Nazaret, sondern ließ sich in Kapernaum nieder. Kapernaum liegt am See Gennesaret, im Gebiet von Sebulon und Naftali.“ Heute ist Kapernaum eine bedeutende archäologische Stätte in Israel, die viele Interessierte anlockt.
  • Ein zentraler Ort für das Leben und Wirken von Jesus Christus war zudem Jerusalem, die heilige Stadt. Hier fand sein wichtigstes Wirken statt: der Einzug Jesu in die Stadt Jerusalem , seine Lehren im Tempel, sein Leiden, seine Kreuzigung und seine Auferstehung, denen wir an Karfreitag und Ostern Jerusalem war die Hauptstadt des damaligen Israels und ist ein zentraler Ort für das Christentum. Hier gibt es viele heilige Stätten für Christinnen und Christen, wie die Grabeskirche. Die Grabeskirche steht an der Stelle, an der laut der Bibel Jesus Christus gekreuzigt wurde.
  • Darüber hinaus werden in der Bibel noch weitere Orte genannt, an denen Jesus Christus gewirkt hat. Dazu zählt Das Dorf in der Nähe von Jerusalem ist bekannt als der Ort, an dem Jesus Lazarus von den Toten auferweckte. Das Johannesevangelium (Johannes 11,1-44) berichtet ausführlich darüber. So heißt es dort etwa: „Ein Mann war schwer krank, Lazarus aus Betanien.“ In diesem Zusammenhang steht im Johannesevangelium (Johannes 12,1 ): „Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus wieder nach Betanien. Dort wohnte Lazarus, den er von den Toten auferweckt hatte.“ Heute liegt Bethanien im Westjordanland, Palästina.
  • Jericho, eine der ältesten ständig bewohnten Städte der Welt, ist der Ort, an dem eines der Wunder von Jesus vollbracht wurde, indem er den blinden Bettler Bartimäus heilte. Jericho liegt ebenfalls im Westjordanland, Palästina.

Welchen Beruf hatte Jesus?

Jesus Christus war von Beruf Bauhandwerker beziehungsweise Zimmermann. Das geht aus der Bibel hervor (Markus 6,3 ). Dort wird der griechische Begriff „tekton“ verwendet. „Tekton“ kann als Zimmermann, Bauhandwerker oder Handwerker übersetzt werden. Bekannt ist, dass Handwerker im Römischen Reich einen eher geringen sozialen Status hatten. Und das, obwohl sie wichtig für das alltägliche Leben etwa beim Bau von Möbeln, Häusern oder landwirtschaftlichen Geräten waren.

Wie viele Jünger hatte Jesus?

Jesus Christus hatte zwölf Jünger, die von ihm persönlich ausgewählt wurden. Diese Jünger werden später auch die 12 Apostel genannt. Sie spielten eine zentrale Rolle für die Verbreitung von Jesu Botschaft nach seinem Tod und seiner Auferstehung. Die zwölf Apostel waren die engsten Vertrauten von Jesus. Ihre Berufung wird in mehreren Evangelien beschrieben, besonders im Matthäus- und Markusevangelium (Matthäus 10,1-4 Markus 3,13-19 ). Die Namen der Jünger von Jesus Christus waren Simon  (auch bekannt als Petrus), AndreasJakobusJohannesPhilippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, Thaddäus, Simon und Judas Iskariot.

Wer hat Jesus verraten?

Jesus Christus wurde von Judas Iskariot verraten. Judas war einer der zwölf Apostel, die Jesus selbst ausgewählt hat. Im Neuen Testament der Bibel wird Judas als derjenige beschrieben, der Jesus an die jüdischen Behörden verriet (Matthäus 26,14-16 ). Diese Tat geschah in der Nacht des letzten Abendmahls. Judas identifizierte Jesus Christus demnach durch einen Kuss im Garten Gethsemane, wodurch die Soldaten wussten, wen sie festnehmen sollten. Dies führte zur Verhaftung von Jesus Christus. Berichtet wird darüber in folgenden Bibelversen:

Über die Gründe für den Verrat gibt es in der Bibel verschiedene Berichte:

  • Das Hauptmotiv war wohl Gier. Im Matthäusevangelium (Matthäus 26,14-16 ) wird beschrieben, wie Judas zu den Hohenpriestern ging und fragte: „Was gebt ihr mir dafür, dass ich euch Jesus ausliefere?“ Sie boten ihm dreißig Silberlinge, und von da an suchte Judas nach einer Gelegenheit, Jesus zu verraten.
  • Ein anderer möglicher Grund ist die Erfüllung von Prophezeiungen. Im Johannesevangelium (Johannes 13,18-19 ) sagt Jesus: „Einer, der mein Brot isst, tritt mich mit Füßen. Ich sage euch das schon jetzt, bevor es geschieht.“ Dies deutet darauf hin, dass der Verrat von Judas Teil eines göttlichen Plans war, um die Schrift zu erfüllen.

Der Verrat des Judas an Jesus hat eine tiefe theologische Bedeutung. Er zeigt, dass es auch in den engsten Kreisen von Jesus Christus Verrat und menschliche Schwäche gab. So wird trotz der Rolle von Judas als Verräter sein Handeln als wichtiger Teil des göttlichen Plans gesehen, der zur Passion und Auferstehung Jesu führte. Nach dem Verrat gibt es in der Bibel unterschiedliche Berichte über das Schicksal von Judas. Im Matthäusevangelium wird beschrieben, dass Judas, von Reue geplagt, die Silberlinge zurückgab und sich erhängte (Matthäus 27,3-5 ). In der Apostelgeschichte (Apostelgeschichte 1,18)  wird hingegen erzählt, dass Judas ein Feld kaufte, auf dem er durch einen Unfall starb.

Warum musste Jesus sterben?

Aus der Sicht der Römer und der jüdischen religiösen Führung im Römischen Reich wurde Jesus Christus aufgrund von zwei Hauptanklagen verurteilt: politische Aufruhr und Gotteslästerung.

Traditionell wird der Tod von Jesus Christus als notwendig für die Vergebung der Sünden betrachtet. Durch seinen Tod am Kreuz nahm Jesus Christus die Sünden der Welt auf sich und ermöglichte dadurch die Versöhnung zwischen Gott und den Menschen. Diese Vorstellung ist für manche Christinnen und Christen zentral für das christliche Verständnis von Erlösung.

Neben dieser Deutung gibt es aber auch noch andere Sichtweisen auf den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus . In unserer Evangelischen Kirche im Rheinland ist das ein Thema, das vielseitig diskutiert wird. Tod und Auferstehung von Jesus bedeuten auch, dass Gottes Liebe zu Jesus und somit zu uns Menschen nicht durch den Tod beendet werden, sondern durch die Auferstehung zu neuem Leben führen.

Warum wurde Jesus verurteilt?

Jesus Christus gilt für Christinnen und Christen als der Sohn Gottes. So stellt die Bibel auch dar, dass dies ein Grund für seine Verurteilung war, denn dies wurde als Gotteslästerung verstanden. Im Johannesevangelium (Johannes 5,18)  wird beispielsweise beschrieben: „Daraufhin waren die jüdischen Behörden umso fester entschlossen, Jesus zu töten. Denn er hatte nicht nur den Sabbat missachtet, sondern auch Gott seinen Vater genannt. Damit hatte er sich Gott gleichgestellt.“ Letztlich spielten die römischen Herrscherschaft die entscheidende Rolle für die Verurteilung von Jesus Christus.

Unter der Herrschaft von Pontius Pilatus, dem römischen Statthalter in Judäa, wurde Jesus Christus zum Tode verurteilt. Die Römer sahen in Jesus ebenfalls eine potenzielle Bedrohung ihrer Herrschaft. Seine wachsende Anhängerschaft und seine Rolle als „König der Juden“ wurden als Aufruf zum Aufstand interpretiert. Das wollte und konnte das Römische Reich nicht tolerieren.

Verurteilt wurde Jesus somit aus religiösen und politischen Gründen. Politisch lautete die Anklage: Aufruhr gegen die römische Besatzungsmacht. Im Lukasevangelium (Lukas 23,2)  steht dazu: „Dort brachten sie ihre Anklagepunkte gegen ihn vor: ,Wir haben festgestellt, dass dieser Mann unser Volk aufhetzt. Er sagt: Gebt dem Kaiser keine Steuern! und: Ich bin Christus, der König!‘“. Auch aus religiöser Perspektive fühlten sich die  Machthaber im Römischen Reich durch die Lehren von Jesus Christus und seinen wachsenden Einfluss auf die Gesellschaft bedroht. Diese doppelte Bedrohung führte letztlich zu seiner Verhaftung, dem Prozess und seiner Hinrichtung durch Kreuzigung.

Warum wurde Jesus gekreuzigt?

Die Kreuzigung war eine übliche Hinrichtungsart für Rebellen und Schwerverbrecher im Römischen Reich. Dabei wurden die Verurteilten an ein Kreuz gefesselt oder genagelt. Die Kreuzigung war eine besonders grausame und öffentliche Art der Hinrichtung, die dazu diente, Abschreckung zu schaffen und die Macht des römischen Staates zu demonstrieren. Durch die Kreuzigung sollten sowohl die jüdische Bevölkerung als auch alle potenziellen Aufrührer gewarnt werden.

Laut den Evangelien im Neuen Testaments betete Jesus während seiner Qualen am Kreuz und sprach über die Vergebung und das Vertrauen in Gott. Seine Kreuzigung gilt traditionell als zentrales Ereignis im Christentum, da sie den Opfertod Jesu für die Sünden der Menschheit und die Erfüllung biblischer Prophezeiungen symbolisiert. Drei Tage nach seiner Kreuzigung wird von seiner Auferstehung berichtet, die Glauben an seine Göttlichkeit und seine Rolle als Erlöser bestätigt.

Neben dieser traditionellen Deutung finden sich auch weitere Sichtweisen auf den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus . Tod und Auferstehung von Jesus bedeuten für uns in der Evangelischen Kirche im Rheinland ebenfalls, dass Gottes Liebe zu Jesus und somit zu uns Menschen durch die Auferstehung zu neuem Leben führen.

Wann ist Jesus gestorben?

Jesus Christus starb vermutlich im Zeitraum zwischen den Jahren 30 und 33 nach Christus. Diese Datierung basiert auf historischen und biblischen Quellen, die den Zeitpunkt seiner Kreuzigung während der Herrschaft von Pontius Pilatus bestätigen. Pilatus war von 26 bis 36 nach Christus römischer Statthalter in Judäa. Die genaue Jahreszahl ist umstritten, aber die meisten Historiker:innen und Theolog:innen stimmen überein, dass es in diesem Zeitraum geschah​.

Dem Tod von Jesus Christus wird traditionell am Karfreitag gedacht, dem Tag, an dem Jesus Christus gekreuzigt worden ist. Der Karfreitag ist einer der wichtigsten Feiertage im Kirchenjahr. Christinnen und Christen erinnern an die Kreuzigung und das Sterben von Jesus Christus.

Wo ist Jesus gestorben?

Jesus Christus starb vermutlich im Zeitraum zwischen den Jahren 30 und 33 nach Christus. Diese Datierung basiert auf historischen und biblischen Quellen, die den Zeitpunkt seiner Kreuzigung während der Herrschaft von Pontius Pilatus bestätigen. Pilatus war von 26 bis 36 nach Christus römischer Statthalter in Judäa. Die genaue Jahreszahl ist umstritten, aber die meisten Historikerinnen und Theologen stimmen überein, dass es in diesem Zeitraum geschah​.

Des Todes Jesu Christi wird traditionell am Karfreitag gedacht. Der Karfreitag ist einer der wichtigsten Feiertage im Kirchenjahr. Christinnen und Christen erinnern an die Kreuzigung und das Sterben von Jesus Christus.

Fragen zur Auferstehung von Jesus Christus

Wann ist Jesus auferstanden?

Die Auferstehung ist eine Glaubensaussage. Laut der Bibel ist Jesus Christus am dritten Tag nach seinem Tod durch die Kreuzigung von den Toten auferstanden. Da die Kreuzigung an einem Freitag erfolgte, geschah die Auferstehung an einem Sonntag, der später als Ostersonntag bezeichnet wurde. Dieser Zeitraum wird auf das Jahr 30 oder 33 nach Christus datiert. Diese Zeitspanne basiert auf biblischen Berichten und den bekannten Daten der römischen Herrschaft – insbesondere während der Amtszeit von Pontius Pilatus, der von 26 bis 36 nach Christus als Statthalter von Judäa diente. Ostern ist das älteste und bedeutendste Fest des Christentums. Christinnen und Christen feiern an diesem Fest die Auferstehung von Jesus Christus von den Toten.

Wie ist Jesus auferstanden?

Die Auferstehung von Jesus Christus ist ein zentrales Ereignis im christlichen Glauben. Mit der Auferstehung hat Jesus den Tod überwunden. Laut der Bibel entdeckten Frauen das leere Grab und Engel verkündeten, dass Jesus von den Toten auferstanden sei. So heißt es im Matthäusevangelium (Matthäus 28,5-6) : „Der Engel sagte zu den Frauen: “Fürchtet euch nicht! Ich weiß: Ihr sucht Jesus, der gekreuzigt wurde. Jesus ist nicht hier. Gott hat ihn von den Toten auferweckt, wie er es vorausgesagt hat. Kommt her und seht: Hier ist die Stelle, wo er gelegen hat.“

Christinnen und Christen sehen die Auferstehung von Jesus Christus als Bestätigung dafür, dass er tatsächlich der Sohn Gottes ist. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat Jesus die Sünden der Menschheit auf sich genommen und die Möglichkeit der Versöhnung mit Gott geschaffen. Dies ist die Grundlage für die christliche Lehre von der Erlösung und Vergebung der Sünden.

Dazu steht in der Bibel (1. Petrus 2,24) : „Christus selbst hat unsere Sünden mit seinem eigenen Leib hinaufgetragen an das Holz. Dadurch sind wir für die Sünde tot und können für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden.“

Die Auferstehung eröffnet Christinnen und Christen eine neue Perspektive auf das Leben. Sie gibt uns Hoffnung auf ein ewiges Leben und verspricht, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern der Beginn eines neuen Lebens mit Gott: „Da sagte Jesus zu ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben! Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht von Gott getrennt“ (Johannes 11,25-26 ).

Weiterführende wissenschaftliche Informationen findest du unter anderem im Bibellexikon der Deutschen Bibelgesellschaft .

  • Red.
  • Gerhard Heisler

Ähnliche Artikel

Das Foto zeigt ein Kirchenfenster des ungarisch-deutschen Architekten und Kirchenfenstermalers György Lehoczky in der Stiftskirche St. Arnual in Saarbrücken. Zu sehen ist darauf Jesus Christus und seine zwölf Apostel.

Die 12 Apostel: Das waren die besten Freunde und Jünger von Jesus

weiterlesen
Das Foto zeigt ein Kirchenfenster des ungarisch-deutschen Architekten und Kirchenfenstermalers György Lehoczky in der Stiftskirche St. Arnual in Saarbrücken. Zu sehen ist darauf, wie Jesus Christus eines seiner Wunder vollzieht: Er heilt einen Gelähmten.

Die Wunder von Jesus Christus

weiterlesen
Das Foto zeigt ein Kirchenfenster des ungarisch-deutschen Architekten und Kirchenfenstermalers György Lehoczky in der Stiftskirche St. Arnual in Saarbrücken. Zu sehen ist Jesus Christus mit ausgebreiteten Armen bei einer Predigt vor vielen Menschen.

Jesus Christus: Leben und Wirken

weiterlesen
Das Neue Testament der Bibel erzählt die Lebensgeschichte von Jesus Christus. Eine Darstellung von Jesus ist auf einem Fenster der evangelischen Stiftskirche St. Arnual in Saarbrücken zu sehen.

Jesus von Nazareth: Die Lebensgeschichte von Jesus Christus

weiterlesen