Glaubens- und Wertevermittlung mithilfe einer christlichen Erziehung

In einer Welt, die stetig komplexer und schnelllebiger wird, bietet die christliche Erziehung einen festen Anker und einen moralischen Kompass. Kinder sind ein wertvolles Geschenk Gottes. Deshalb möchten wir als Evangelische Kirche im Rheinland Verantwortung für sie übernehmen. Dabei spielt christliche Erziehung eine entscheidende Rolle.

Was bedeutet eine christliche Erziehung?

Die christliche Erziehung ist weit mehr als nur die Vermittlung des christlichen Glaubens: Sie ist eine ganzheitliche Form der Lebensbegleitung und unterstützt die positive Entwicklung von Kindern. In der christlichen Erziehung geht es auch darum, Werte wie Nächstenliebe, Respekt und Gerechtigkeit zu stärken.

Durch den christlichen Glauben sollen Kinder Halt und Orientierung finden, damit sie zu verantwortungsvollen und mitfühlenden Menschen heranwachsen. In einer zunehmend komplexen Welt mit vielen Krisen können christliche Werte und unser Glaube Kindern Sicherheit bieten, um den eigenen Weg zu finden.

Die christliche Erziehung fördert auch ethisches Handeln, soziale Verantwortung und ein liebevolles Miteinander. Gleichzeitig lädt Sie in der Gemeinschaft ein, den Glauben gemeinsam aktiv zu leben, ein Wir-Gefühl und Zusammenhalt zu stärken und die Frohe Botschaft Jesu Christi in den Alltag zu integrieren. Die christliche Erziehung versteht den Glauben auch als lebendigen Prozess und unterstützt die individuelle Persönlichkeitsentwicklung.

Christliche Werte und evangelische Erziehung:

Die Evangelische Kirche im Rheinland versteht unter christlicher Erziehung die Begleitung und Förderung von Kindern und Jugendlichen im evangelischen Glauben. Dabei geht es darum, Glaubensinhalte zu vermitteln und Kinder in der Entwicklung von Werten und sozialen Fähigkeiten zu unterstützen.

Christliche Erziehung bedeutet, Kinder im Glauben zu erziehen – und mit den Grundlagen des christlichen Glaubens vertraut zu machen. Ihnen werden biblische Geschichten erzählt und sie lernen Gebete und Lieder kennen. Die Kinder nehmen an speziell für Kinder organisierten Gottesdiensten und Andachten teil.

Eine große Rolle spielen auch Freizeitangebote für Kinder sowie Jugendgruppen und Ferienlager. Denn christliche Erziehung soll vor allem eines: Spaß machen.

Evangelische Erziehung und Wertevermittlung in der Evangelischen Kirche im Rheinland

Christliche Erziehung findet in der Evangelischen Kirche im Rheinland in verschiedenen Einrichtungen statt:

  • Evangelische Kindergärten sind oft die ersten Orte, an denen Kinder mit christlicher Erziehung in Berührung kommen. Kinder gestalten Gottesdienste mit und erleben christliche Feste und Rituale.
  • Evangelische Schulen verbinden religiöse Inhalte mit allgemeiner Bildung. Sie fördern die intellektuelle, emotionale und spirituelle Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Dabei werden christliche Werte wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Verantwortung betont.
  • In Kirchengemeinden wird christliche Erziehung in zahlreichen Aktivitäten gelebt. Kindergottesdienste, Konfirmandenunterricht und evangelische Jugendgruppen sind zentrale Bestandteile der Gemeindearbeit. Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Ehrenamtliche sowie Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen werden dabei vom Pädagogisch-Theologischen Institut der Evangelischen Kirche im Rheinland mit Fortbildungen und Materialien unterstützt. Zudem bieten Kirche und Diakonie spezielle Angebote für Familien an. Dazu zählt beispielsweise die Familienberatung.

Warum sind christliche Werte und Religion für Kinder wichtig?

Christliche Erziehung ist aus unserer Sicht wertvoll, weil sie Kindern eine Grundlage für ihre moralische und ethische Entwicklung bietet. Kinder lernen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Sie entwickeln ein Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit. Und sie haben die Möglichkeit, eine Beziehung zu Gott aufzubauen. In Kinder- und Jugendgruppen können sie Menschen kennenlernen, die sie unterstützen. Oft entstehen dort wertvolle Freundschaften.

Die Bibel betont den Wert von Kindern in vielen Versen. Jesus selbst hob die besondere Bedeutung der Kinder hervor.

In Markus 10,14 heißt es etwa: „Als Jesus das merkte, wurde er zornig und sagte zu ihnen: ,Lasst doch die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran! Denn für Menschen wie sie ist das Reich Gottes da.‘“

Diese Worte verdeutlichen den Stellenwert von Kindern für Jesus Christus. Und dass die Kirche dazu aufgerufen ist, ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Religiöse Erziehung: Vor- und Nachteile?

Die religiöse Erziehung bietet zahlreiche Vorteile, die die positive Entwicklung junger Menschen unterstützen. Sie vermittelt Werte wie Nächstenliebe, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein. Durch biblische Geschichten und Lehren finden Kinder und Jugendliche Orientierung und Halt, besonders in schwierigen Zeiten. Diese Erziehung fördert, wenn sie in einem offenen und auch kritischen Diskurs geführt wird, ein stabiles Selbstwertgefühl. Kinder und Jugendliche lernen mithilfe der evangelischen Erziehung, sich selbst und andere zu respektieren, Empathie zu entwickeln und sich für das Gemeinwohl einzusetzen.

Kritiker sehen in der religiösen Erziehung den Nachteil, dass eine religiöse Erziehung die Freiheit des Kindes einschränken und zu einer einseitigen Weltanschauung führen könnte. Doch eine moderne, reflektierte religiöse Erziehung, in der christliche Werte im Mittelpunkt stehen, begegnet diesen Bedenken durch Offenheit und Dialog. Als evangelische Kirche legen wir großen Wert auf kritisches Denken und die Auseinandersetzung mit anderen Weltanschauungen, ohne dogmatisch zu sein. In diesem Sinne hat die religiöse Erziehung keine Nachteile, wenn sie als Einladung zur Liebe, Freiheit und Verantwortung verstanden wird, in der eine individuelle Entfaltung gefördert wird.

Kinder als wichtiger Teil der Gemeinschaft

Kinder bereichern die Gemeinschaft durch ihre Energie und Freude. Sie bringen frischen Wind in Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen. Sie erinnern daran, das Leben mit kindlicher Lebensfreude zu betrachten. Kinder fordern uns heraus, eine Kirche zu sein, die offen, lebendig und zukunftsorientiert ist. Die Evangelische Kirche im Rheinland sieht es daher als eine ihrer zentralen Aufgaben an, Kinder zu begleiten und zu unterstützen. Durch christliche Erziehung möchte sie ihnen helfen, ein starkes Fundament für ihr Leben zu bauen, das auf den Werten des Glaubens basiert.

  • Red.
  • Oliver Dietze

Ähnliche Artikel

Evangelische Kindertagesstätten leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Chancengleichheit. Zu sehen sind ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge beim Spielen.

Evangelische Kitas und evangelische Schulen: Lernen fürs ganze Leben

weiterlesen
Zu sehen sind viele Kinder vor einem bunt geschmückten Altar während der Feier eines Kindergottesdiensts.

Der evangelische Kindergottesdienst

weiterlesen
Zu sehen ist ein Wasserkelch in einem Taufbecken. Im Hintergrund sind verschwommen die Gäste des Taufgottesdienst zu sehen. Wer eine Taufe vorbereitet, hat viele Fragen, etwa zum Ablauf, zur Vorbereitung, zur Kleiderordnung oder zur Patenschaft.

Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Taufe

weiterlesen

Die Taufe: Ein ganz besonderes Ja

weiterlesen
Das Foto zeigt eine Frau, die auf dem Boden sitzt Daneben sitzt ihre Tochter, ein Baby. Die Frau kann mit asiatischer Herkunft gelesen werden. Sie hat schwarze mittellange Haare zu einem Pferdeschwanz. Sie trägt graue Jeans und ein schwarzes Oberteil mit langen Ärmeln. Das Baby hat ein lila Kleid an und ein weißes Stirnband mit Schleife. Auf dem Boden liegt Spielzeug: Bälle, Plastikflaschen mit Gummibändern drin, eine Glockenspiel und mehrere Kissen.

Babykurse in der Evangelischen Kirche im Rheinland

weiterlesen
Das Foto zeigt eine Frau, einen Mann und ein kleines Kind, die auf einer Rolltreppe in einem Einkaufszentrum abwärts fahren. Die beiden Eltern sind mit dem Rücken zu sehen. Der Mann hält das Kind auf dem Arm und man kann das Gesicht des Kindes erkennen. Alle haben helle Hautfarbe. Die Frau hat schulterlange braune Haare und einen Pony. Sie trägt ein schwarzes Oberteil und darüber eine Jeans-Weste. Der Mann hat ein gestricktes Oberteil in beige an, bei dem die Ärmel ein anderes Muster haben und etwas heller sind. Er trägt ganz kurze Haare, er hat fast eine Glatze. Das Kind trägt eine schwarze Hose, braune Schuhe mit zwei Klettverschlüssen und eine graues Oberteil mit einer Aufschrift, die nicht zu lesen ist. Das Kind hat dunkelblonde Haare. Vor der Rolltreppe sind unscharf recht ein Schaufenster und links ein Verkaufsstand zu erkennen.

Familientreffs und Gruppen: Angebote für Eltern mit Kindern

weiterlesen
Ein Mann sitzt dem Betrachter gegenüber in einem Beratungszimmer. Er hat helle Haut, eine Brille und braune Haare. Er trägt einen dunkelblauen Pullover und dadrunter ein hellblaues Hemd. Er blickt freundlich zu einer Frau, die mit dem Rücken zum Betrachter sitzt. Sie hat rot-braune Haare im Dutt und trägt ein rotes Halstuch und ein schwarzes Oberteil. Im Hintergrund ist ein Regal zu sehen, in dem Spielzeug liegt. Auf diesem niedrigen Regal stehen mehrere Bücher. Im Hintergrund ist eine große Zimmerpflanze zu erkennen.

Evangelische Beratungsstellen und Hilfsangebote

weiterlesen