Viele Taufen finden im Frühjahr oder Sommer statt. Die evangelische Taufe kann auf vielfältige Weise gefeiert werden: in einem klassischen Gottesdienst, im Freien, am oder im Wasser sowie bei besonderen Tauffesten, etwa im Kirchgarten oder einem Park. Die Tauffeier lässt sich auch mit einer kirchlichen Hochzeit kombinieren, wie unsere Geschichte zur kirchlichen Hochzeit mit Taufe einer Familie aus St. Wendel (Saarland) zeigt.
Die evangelische Taufe ist neben dem Abendmahl nicht nur ein Sakrament, sondern auch ein feierlicher Akt des Glaubens und der Gemeinschaft. Der Ablauf einer evangelischen Taufe folgt einer langen Tradition und ist von Taufsymbolen und Ritualen gekennzeichnet, die tief in der christlichen Geschichte verwurzelt sind. Die Taufzeremonie, die in der Regel in einer Kirche oder an einem symbolträchtigen Ort stattfindet, hat eine besondere spirituellen Bedeutung markiert die feierliche Einbindung in die Gemeinschaft. Erfahren Sie bei uns alles Wichtige zum Ablauf der evangelischen Taufzeremonie.
Taufort und Dauer einer evangelischen Taufe
In unserer Evangelischen Kirche im Rheinland werden alle Taufen in einem Gottesdienst gefeiert. Während früher die Taufgottesdienste meist in einer Kirche stattfanden, gibt es heute vermehrt auch Taufen unter freiem Himmel. Außerdem gibt es Taufen in oder an Flüssen und Seen. Immer häufiger feiern Gemeinden auch große Tauffeste mit vielen Täuflingen. Deshalb kann ein Taufgottesdienst auch ganz unterschiedlich ablaufen. Manchmal ähnelt er einem Familiengottesdienst oder einem Kindergottesdienst.
Im Durchschnitt dauert eine evangelische Taufe etwa 45 bis 60 Minuten. Das ist abhängig von der Anzahl der Täuflinge und den Elementen bzw. dem Ablauf des Gottesdiensts. So gibt es beispielsweise Taufgottesdienste mit oder ohne Abendmahl.
Im Folgenden wird beispielhaft die Feier einer Kindertaufe beschrieben:
Ablauf eines klassischen Taufgottesdiensts
Der klassische Ablauf eines Taufgottesdiensts in der evangelischen Kirche ist ein besonderes Ritual, das die Aufnahme eines Menschen in die christliche Gemeinschaft feiert. Dieser feierliche Gottesdienst umfasst typischerweise verschiedene Elemente, die eine symbolische und liturgische Bedeutung haben. Von der Begrüßung der Gemeinde über die Lesungen aus der Bibel bis hin zur eigentlichen Taufhandlung und dem Segen – jeder Schritt im Ablauf dient dazu, die spirituelle Tiefe der Taufe zu vermitteln und die Bedeutung der Taufe als Sakrament für das individuelle und gemeinschaftliche Glaubensleben zu betonen. Im Folgenden wird beispielhaft die Feier einer Kindertaufe beschrieben:
- Ein klassischer Taufgottesdienst beginnt mit einer Begrüßung durch die Pfarrerin oder den Pfarrer.
- Es folgt meist ein Eingangslied sowie ein Gebet.
- Danach kommt der Verkündigungsteil: Es werden Lesungen aus der Bibel vorgetragen. Die Pfarrerin oder der Pfarrer hält eine Predigt, in der sie oder er den Taufspruch und andere Texte aus der Bibel auf das Leben des Täuflings bezieht. Es wird gemeinsam gesungen.
- Dann wird die Gemeinde über die bevorstehende Taufe informiert.
- Zu Beginn der Taufhandlung werden die Eltern und Patinnen bzw. Paten gefragt, ob sie das Kind im christlichen Glauben erziehen möchten. Diese Frage wird mit „Ja“ oder „Ja, mit Gottes Hilfe“ beantwortet.
- Schließlich spricht die Gemeinde das Apostolische Glaubensbekenntnis , das bereits vor anderthalb Jahrtausenden entstanden ist.
Die eigentliche Tauf-Handlung: Das Taufbecken
Die Taufe selbst beginnt mit einem Gebet an der Taufstätte, meistens ist das ein Taufbecken. Taufe bedeutet eigentlich ein- oder untertauchen. Heute wird in der Regel nur der Kopf des Täuflings dreimal mit Wasser begossen. Dabei wird der Name genannt und es werden die Taufworte gesprochen: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
Wasser ist das wichtigste Zeichen bei der Taufe. Das Wasser steht dabei als Symbol für das Leben. Es erinnert daran, wie Jesus Christus durch den Tod und die Auferweckung von den Toten zum ewigen Leben gelangt ist. Durch das Wasser wird der Täufling zu einem neuen Leben mit Gott geführt. Das Taufwasser spült symbolisch das alte Leben und auch die Sünden weg.
Taufsegen und Taufspruch: Aufnahme in die evangelische Gemeinschaft
Während der Taufe erhält der Täufling einen Segen und einen persönlichen Taufspruch aus der Bibel. Eine Taufkerze wird entzündet und übergeben. Die Taufkerze steht für das Licht Christi, das den Täufling auf seinem Lebensweg begleiten soll. Das Kerzenlicht erinnert an die Worte von Jesus Christus: „Ich bin das Licht der Welt“ (Johannes 8,12 ).
Der Täufling wird nun offiziell in die Gemeinde aufgenommen. Die Gemeinde heißt den Täufling willkommen und sichert ihren Beistand auf dem weiteren Lebensweg zu. Die Familie sowie die Patinnen und Paten erhalten einen Familiensegen. Der Taufakt endet meist mit einem Lied und Fürbitten. Diese können auch von den Taufpatinnen und Taufpaten gesprochen werden. Zum Abschluss des Taufgottesdiensts wird noch einmal gemeinsam gesungen. Die Pfarrerin oder der Pfarrer spricht einen Segen. Die Feier endet meistens mit Musik, während die Anwesenden die Kirche verlassen.
Sie fragen sich, welche Voraussetzungen Eltern und Taufpatinnen und Taufpaten erfüllen müssen? Antworten auf die wichtigsten Fragen zur evangelischen Taufe gibt es in unserem umfassenden FAQ zur Taufe.