Der Konfirmandenunterricht wird in den Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland ganz unterschiedlich geplant. Es gibt nicht das eine richtige Modell. So unterschiedlich die Gemeinden sind, so unterschiedlich sind auch die Methoden und der Ablauf.
Es ist uns aber immer wichtig, dass die Jugendlichen sich freiwillig für die Konfirmation entscheiden. Im Konfirmandenunterricht vermitteln wir ihnen unseren Glauben. Wir stellen ihnen die Bibel als Leitfaden für ihr Leben vor. Unsere Botschaft ist: Gott nimmt dich an und ist immer an deiner Seite. Die Jugendlichen haben die Chance, unsere kirchlichen Abläufe und Rituale sowie das Gemeindeleben kennenzulernen.
Wie lange der Konfirmandenunterricht dauert, wie er abläuft und welche Inhalte er behandelt, erfährst du auf dieser Seite.
Dauer des Konfirmandenunterrichts
In der Regel dauert der Konfirmandenunterricht ein oder zwei Jahre. Der klassische Konfirmandenunterricht findet meist in etwa 90 Lerneinheiten zu jeweils 45 Minuten statt. Die Aufteilung ist je nach Gemeinde unterschiedlich: In manchen Gemeinden treffen sich die Jugendlichen wöchentlich zum Konfirmandenunterricht. In anderen Gemeinden treffen sie sich alle zwei Wochen, in wieder anderen gibt es Block- und Wochenend-Seminare. Darüber hinaus werden Ferienlager und Jugendfreizeiten angeboten.
Ablauf des Konfirmandenunterrichts
Der Ablauf des Konfirmandenunterrichts folgt keinem bestimmten Modell und die Jugendlichen sind immer dazu angehalten, ihre eigenen Themen und Fragen mitzubringen und Impulse aus ihrer Lebenswelt mit einzubringen.
Offizielle Einladung zum Konfirmandenunterricht durch die Kirchengemeinde
Vor dem Beginn des Konfirmandenunterrichts steht die Einladung. Meistens werden Familien von den Kirchengemeinden angeschrieben, wenn ihr Kind im richtigen Alter für den Konfirmandenunterricht ist – also etwa im Alter von zwölf Jahren. Einladungen zum Konfirmandenunterricht können Kirchengemeinden verschicken, wenn das getaufte Kind bei ihnen registriert ist. Eltern können aber auch selbst ihre Kirchengemeinde kontaktieren und ihr Kind zum Konfirmandenunterricht anmelden.
Unsere Gemeindesuche hilft dabei, die richtige Kirchengemeinde zu finden.
Voraussetzungen: Sind Anmeldung und Taufe Pflicht?
Es gibt grundsätzlich keine Pflicht zum Konfirmandenunterricht. Die Anmeldung ist freiwillig. Nur wer konfirmiert werden will, muss am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Somit ist die Anmeldung zum Konfirmandenunterricht eine individuelle Entscheidung der Familien und Jugendlichen, die sich gerne konfirmieren lassen möchten. Der Konfirmandenunterricht dient dazu, den Jugendlichen die Grundlagen des christlichen Glaubens als Teil der christlichen Erziehung näherzubringen und sie auf die Konfirmation vorzubereiten. Nur diejenigen, die sich entscheiden, sich konfirmieren zu lassen, müssen den Unterricht besuchen.
Auch die Taufe ist keine Voraussetzung für den Konfirmandenunterricht. Es ist möglich, sich erst während der Konfirmationszeit oder im Konfirmationsgottesdienst taufen zu lassen. Das ermöglicht es Jugendlichen, die vielleicht erst später zum Glauben gefunden haben oder aus einer anderen Tradition kommen, ebenfalls an der Konfirmation teilzunehmen. Als evangelische Kirche ist uns ein inklusiver Ansatz wichtig, der es jedem ermöglicht, einen eigenen Weg zum Glauben zu finden und Teil der Gemeinschaft zu sein.
Ab wann findet der Konfirmandenunterricht statt?
Der Konfirmandenunterricht startet unabhängig vom evangelischen Kirchenjahr. Häufig beginnt der Konfirmandenunterricht nach den Sommerferien. Am Ende des Konfirmandenunterrichts, nach etwa ein bis zwei Jahren, steht dann die Konfirmation, die in einem Gottesdienst gefeiert wird.
Inhalte des Konfirmandenunterrichts
Beim Konfirmandenunterricht spielt die Lebenswelt der Jugendlichen eine wichtige Rolle. Wir sehen ihre Sorgen, ihre Wünsche und Hoffnungen. Uns ist es außerdem wichtig, dass die Jugendlichen den Unterricht und seine Inhalte mitgestalten können.
Oft sprechen wir daher mit ihnen über Themen wie Medien, Mobbing, Sucht oder Freundschaft. Offen, authentisch und ehrlich reden wir über Konflikte in Schule, Elternhaus oder Kirche. Auch religiöse Fragen wie die nach Tod und Auferstehung besprechen wir. Beim Konfirmandenunterricht wollen wir Sozialverhalten, Konfliktfähigkeit und Persönlichkeit der Jugendlichen stärken. Wir wollen ihren Sinn für Gerechtigkeit schärfen und ihnen die Bewahrung der Schöpfung ans Herz legen.
Die Schöpfung umfasst alles, was Gott erschaffen hat – die Natur, die Tiere und auch die Menschen. Wenn wir aus christlicher Perspektive von Bewahrung sprechen, geht es darum, diese Welt zu schützen und zu respektieren, damit sie für zukünftige Generationen erhalten bleibt.
Für Jugendliche bedeutet das konkret, dass sie überlegen, wie sie im Alltag umweltbewusster leben können oder wie sie mit Nächstenliebe einen Teil zu einer solidarischen Gesellschaft beitragen. Es geht darum, dass wir unsere Welt nicht nur genießen, sondern auch dafür sorgen, dass sie gesund, sozial, gerecht und lebenswert bleibt.
Die Themenvielfalt und Dauer des Konfirmandenunterrichts sind wichtig, da sie den individuellen Bedürfnissen und Zeitplänen der Jugendlichen gerecht werden und eine umfassende Vorbereitung auf die Konfirmation ermöglichen. Zudem fördern sie das Gemeinschaftsgefühl und stärken den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe sowie die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen.
Video: Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden
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Du hast weitere Fragen zum Thema Konfirmation? In unserem FAQ zur Konfirmation geben wir Antworten auf die häufigsten Fragen. Oder erfahre mehr über den Ablauf des Konfirmationsgottesdienstes.
Wenn du spezifische Fragen zu deiner Gemeinde im Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland hast, findest du deine Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vor Ort über die Gemeindesuche.