Bei Ostern denken die meisten Menschen zuerst an bunte Eier und Treffen mit der Familie. Tatsächlich ist Ostern aber das wichtigste Fest des Christentums. „Der Herr ist auferstanden“, lautet die frohe Botschaft. An Ostern wird die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert. Damit ist gemeint, dass Jesus nach seiner Hinrichtung am Kreuz ins Grab gelegt und nach drei Tagen von Gott wieder zum Leben erweckt wurde.
Ostern folgt auf die Karwoche, die an die letzten Tage im Leben von Jesus erinnert. Besonders der Karfreitag spielt eine zentrale Rolle, da er an den Tag der Kreuzigung von Jesus Christus erinnert und damit die Voraussetzung für die Osterfeier ist: Ohne Tod gäbe es keine Auferstehung.
Wann ist Karfreitag und wonach richtet sich Ostern? Was genau feiern wir an Ostern und was ist an Karfreitag passiert? Wir erklären, was es mit der der Bedeutung der Karwoche, Karfreitag und Ostern auf sich hat.
Bedeutung von Ostern: Was feiern wir an Ostern?
Ostern ist das bedeutsamste Fest für Christinnen und Christen. An Ostern feiern wir die Auferstehung von Jesus Christus nach seinem Tod am Kreuz. Am dritten Tag nach seinem Tod fanden Wegbegleiterinnen von Jesus Christus nur noch ein leeres Grab vor. Die frohe Botschaft lautet: „Jesus ist auferstanden.“
Der Sieg des Lebens über den Tod ist auch das zentrale Thema im Ostergottesdienst. Gefeiert wird er in der Nacht zum oder früh am Ostersonntag. Bereits in der Antike feierten die Gläubigen frühmorgens. Denn laut der Bibel ist Jesus vor Tagesanbruch auferstanden. Demnach kamen die Frauen zum Grab „Ganz früh am ersten Wochentag […]. Die Sonne ging gerade auf“ (Markus 16,2) . Im Ostergottesdienst wird die Osterkerze entzündet, oft werden Taufen und das Abendmahl gefeiert. Die Osterkerze steht symbolisch für den auferstandenen Jesus Christus als das „Licht der Welt“. So heißt es im Johannesevangelium der Bibel.
Karwoche: Beginn und Dauer
Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag und dauert insgesamt sieben Tage. Sie ist die letzte Woche der Fastenzeit und endet mit dem wichtigsten Tag im christlichen Kirchenjahr – dem Osterfest. 40 Tage nach Ostern steht ein weiterer kirchlicher Feiertag an: Christi Himmelfahrt, das nächste Mal am 29. Mai 2025. Und 50 Tage nach Ostern feiern Christinnen und Christen das Pfingstfest, im Jahr 2025 am 8. Juni.
Wann ist Karfreitag und wann wird Ostern dieses Jahr gefeiert?
In den nächsten Jahren werden Karfreitag und Ostern an folgenden Terminen gefeiert.
Jahr | Karfreitag | Ostersonntag | Ostermontag |
2025 | 18. April | 20. April | 21. April |
2026 | 3. April | 5. April | 6. April |
2027 | 26. März | 28.April | 29. April |
2028 | 14. April | 16. April | 17. April |
2029 | 30. März | 1. April | 2. April |
2030 | 19. April | 21. April | 22. April |
2031 | 11. April | 13. April | 14. April |
2032 | 26. März | 28. März | 29. April |
2033 | 15. April | 17. April | 18. April |
2034 | 7. April | 9. April | 10. April |
#kircheerklärt: Der Karfreitag
Wonach richtet sich Ostern?
Der Tag, an dem wir Ostern feiern, ist in jedem Jahr anders: mal im März, mal im April. Warum das so ist? Da der genaue Tag von Jesus Auferstehung nicht bekannt ist, hat die frühe Kirche im 4. Jahrhundert einfach festgelegt, dass Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling gefeiert wird. Frühlingsbeginn ist immer der 21. März. Abhängig von der Mondumlaufphase liegt der Ostersonntag frühestens auf dem 22. März und spätestens auf dem 25. April.
Wann beginnt die Karwoche?
Zusammen mit Gründonnerstag und Karfreitag bildet der Ostersonntag den Höhepunkt des Kirchenjahrs . Die drei Feiertage bilden gewissermaßen einen Gottesdienst. Dahinter steht die Überzeugung, dass Leiden, Tod und Auferstehung von Jesus Christus nicht voneinander zu trennen sind. Mit Ostern endet auch die Passions- bzw. Fastenzeit. In dieser Zeit des Kirchenjahrs gedenken Christinnen und Christen der Passion Christi. Dabei handelt es sich um das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Es beginnt die fünfzigtägige Freudenzeit, an deren Ende das Pfingstfest steht.
Die Karwoche zusammengefasst:
- Palmsonntag: eröffnet die Karwoche und erinnert an den Einzug von Jesus Christus in Jerusalem
- Gründonnerstag: erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus Christus mit seinen Jüngern gefeiert hat
- Karfreitag: erinnert an den Tod von Jesus Christus am Kreuz
- Karsamstag: ein Tag der Stille und des Gedenkens, bevor am Ostersonntag die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert wird.
- Ostersonntag: beendet die Karwoche und feiert als Höhepunkt die Auferstehung und den Sieg des Lebens über den Tod
Jeder dieser Tage der Karwoche von Karfreitag bis Ostern hat seine eigenen Bräuche und Gottesdienste, mit denen Christinnen und Christen dem Tod und der Auferstehung gedenken.
Karwoche: Was ist in der Karwoche, von Karfreitag bis Ostern, passiert?
Die Woche vor Ostern, auch Karwoche genannt, kennt für einige Wochentage besondere Bezeichnungen. Sie beginnt mit dem sogenannten Palmsonntag. Bei seinem Einzug in Jerusalem wurde Jesus von der Menge am Straßenrand mit Palmzweigen begrüßt. So berichtet es das Johannesevangelium der Bibel im 12. Kapitel . In der evangelischen Kirche heißt der erste Sonntag der Karwoche deshalb „Palmarum“. Während katholische Kirchengemeinden diesen Sonntag mit Palmzweigen oder Buchsbaum begehen, kennt die evangelische Kirche keinen derartigen Brauch.
Der Donnerstag vor Ostern wird Gründonnerstag genannt. Der Name leitet sich wahrscheinlich von dem mittelhochdeutschen Wort „grinen“ (Greinen) ab: weinen. An diesem Tag wird an das letzte Abendmahl erinnert, das Jesus am Abend vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern feierte. Evangelische und katholische Gemeinden laden daher mancherorts zu abendlichen Abendmahlsgottesdiensten ein. Mit diesen Gottesdiensten beginnt das Osterfest.
Auf den Gründonnerstag folgt der Karfreitag. Der Karfreitag ist einer der wichtigsten Feiertage im Kirchenjahr. Christinnen und Christen erinnern an die Kreuzigung und das Sterben von Jesus Christus. Der Karfreitag steht entsprechend im Zeichen der Trauer. Das zeigt auch der Name: Er leitet sich vom althochdeutschen Wort „kara“ ab: Klage, Trauer.
Auf den Karfreitag folgt der Karsamstag, der Tag der Grabesruhe. Mit diesem Tag endet die Karwoche.
#kircheerklärt: Die Bedeutung von Karfreitag
Was bedeutet das Wort Ostern?
Was es mit dem deutschen Namen „Ostern“ auf sich hat, ist nicht eindeutig geklärt. Er könnte auf ein Wort für ein germanisches Frühlingsfest zurückgehen, das so viel wie „Morgenröte“ bedeutet. In Sprachen wie dem Griechischen, Italienischen und Französischen ist ein Bezug zum hebräischen „Pessach“ (vorübergehen, verschonen) erkennbar.
Dieser Bezug verweist darauf, dass das christliche Osterfest im jüdischen Pessach- oder Passahfest wurzelt. Dabei feiern Jüdinnen und Juden den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Kreuzigung und Auferstehung von Jesus werden in der Bibel auf die Zeit des Passahfests datiert.
Karfreitag: Bedeutung im Christentum
Der Karfreitag mit dem Tod von Jesus Christus hat eine besondere Bedeutung für den christlichen Glauben. In ihm erkennen Christinnen und Christen die Liebe Gottes, die über den Tod hinaus besteht. Gott selbst leidet mit am Kreuz und ist auch in den schwersten Stunden des Lebens ganz nah. Karfreitags-Gottesdienste werden mancherorts zur überlieferten Todesstunde von Jesus (15 Uhr) gefeiert. Auf Altarschmuck wird verzichtet. Die symbolische Farbe des Karfreitags ist schwarz. Glocken und Orgel schweigen.
Karfreitag als stiller Feiertag
Ohnehin herrscht an Karfreitag Ruhe. In allen Bundesländern ist Karfreitag ein gesetzlicher „stiller Feiertag“. Veranstaltungen wie Konzerte, Tanzevents oder Märkte sind verboten. An Karfreitag ist es Tradition, dass Christinnen und Christen Fisch essen. Denn Fisch galt in der Bibel nicht als Tier von Himmel und Erde. Somit durfte er an Fastentagen gegessen werden. Dieser Brauch ist auch der Grund dafür, dass es in vielen Kantinen, Imbissen und Restaurants generell freitags ein Fischgericht gibt.
Ostern: Bräuche und Tradition
Wie in der Adventszeit und an Weihnachten gibt es auch rund um Ostern zahlreiche Traditionen und Bräuche. Viele davon sind uralt. Und sie haben einen Bezug zum christlichen Glauben.
Das Osterei steht beispielsweise sinnbildlich für das Leben. Es wurde im Christentum bereits früh als Symbol für die Auferstehung verwendet. Es steht als Zeichen für das neue Leben, das durch Jesus Christus in die Welt gekommen ist. Auch die Schale des Eis hat diese Deutung angeregt: So wie das Küken die Schale zerbricht, verlässt Jesus das Grab. In einem Osterspruch aus dem 17. Jahrhundert heißt es beispielsweise: „Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, hat Jesus Christus das Grab zerbrochen.“ Dieser Spruch wurde häufig auf Ostereier geschrieben. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden mit religiösen Motiven verzierte Eier beliebt. Heute gehören bunte und verzierte Eier in vielen Familien zum Osterfest – egal, ob sie sich kirchlich gebunden fühlen oder keinen Bezug zum christlichen Glauben haben.
Der Hase wiederum galt in heidnischer Zeit wegen seiner kurzen Fortpflanzungszyklen als Symbol der Fruchtbarkeit und der erwachenden Natur im Frühling. Die christliche Tradition verband diese heidnische Sicht dann mit der Auferstehungshoffnung. Warum der Hase allerdings Ostereier bringt, ist bis heute nicht geklärt.
Das Osterlamm ist ein typisches Gebäck für die Osterzeit. Es nimmt die Vorstellung vom Opferlamm auf. Mit ihm deutet das Christentum seit seinen Anfängen den Kreuzestod von Jesus Christus. So heißt es etwa im Johannesevangelium der Bibel (Johannes 1,29) : „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“