Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer Feiertag, der uns zum Neudenken anregen soll. Für Christinnen und Christen bietet dieser Tag eine Chance, über eigene Fehler nachzudenken und Gott um Vergebung zu bitten. Der Buß- und Bettag wird immer am Mittwoch vor dem Totensonnntag gefeiert, also jeweils Mitte/Ende November. Offiziell ist der Buß- und Bettag heute nur noch in Sachsen ein arbeitsfreier Tag. Er wurde Mitte der 1990er-Jahre zum Ausgleich des Arbeitgeberanteils an der Pflegeversicherung abgeschafft.
Wo ist der Buß- und Bettag ein Feiertag?
Der Buß- und Bettag ist in Deutschland nur in Sachsen ein gesetzlicher Feiertag. In den übrigen Bundesländern ist er kein gesetzlicher Feiertag mehr, wird jedoch in vielen evangelischen Kirchen weiterhin als wichtiger Gedenk- und Gebetstag in den jeweiligen Gemeinden gefeiert.
Warum wurde der Buß- und Bettag abgeschafft?
Die Abschaffung des Buß- und Bettags als arbeitsfreier Feiertag im Jahr 1994 war ein politischer Kompromiss. Die Mehrbelastung für Arbeitgeber durch die Beiträge zur neu eingeführten Pflegeversicherung sollten so durch Mehrarbeit der Arbeitnehmer ausgeglichen werden. Eine Wiedereinführung wurde nur in den ersten Jahren nach der Abschaffung von verschiedenen Initiativen gefordert, danach aber nicht mehr weiter diskutiert.
Buß- und Bettag: Bedeutung für Christinnen und Christen
Wie sein Name sagt, stehen Buße und Gebet am Buß- und Bettag im Mittelpunkt. Das bedeutet, dass wir Christinnen und Christen aufgefordert sind an diesem Tag über unser Verhalten nachzudenken: Was läuft gut in unserem Leben? Wo haben wir Fehler gemacht? Wann waren wir unfair gegenüber anderen Menschen? Und wir können überlegen, ob wir so weiter machen möchten wie bisher – oder gewisse Dinge in unserem Leben ändern möchten.
Das alles können wir Gott im Gebet sagen und ihn darum bitten, uns dabei zu begleiten und uns Mut für ein Umdenken zu machen. Das eröffnet uns die Chance, vieles neu, anders oder besser zu machen. Vielerorts werden in evangelischen Kirchengemeinden am Buß- und Bettag abends Andachten und Gottesdienste gefeiert. So können auch Berufstätige an diesem kirchlichen Feiertag teilhaben.